Blog

In diesem Blog beschäftige ich mich mit Themen, die mir in meinem Praxis-Alltag begegnen, oder die auf die eine oder andere Weise zu mir kommen.

Ich werde diese Themen entsprechend verständlich erklären, Informationen darüber zusammensuchen und übersichtlich darstellen.

Damit möchte ich Sie informieren und Ihnen aber auch Ideen und Anregungen zur Verfügung stellen, die sich als hilfreich und unterstützend für Sie erweisen können.

In diesem Kontext möchte ich auch darauf hinweisen, dass Sie gerne auch persönlich zu mir in die Praxis kommen können und wir gemeinsam an Lösungsmöglichkeiten für Ihr persönliches Anliegen arbeiten können. Dieser Blog stellt eine Anregung dar, kann aber natürlich nicht die persönliche und gemeinsame Arbeit ersetzen. 

Gerne können Sie mich auch kontaktieren, falls Sie den einen oder anderen Themen-Vorschlag oder Wunsch hinsichtlich einer bestimmten Thematik haben. Unter Umständen kann und werde ich dies dann in einem weiteren Blog berücksichtigen und auf das von Ihnen gewünschte Thema näher eingehen.

Alles Liebe,
Nadine Göttfried

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Übersicht

Hier finden Sie eine Übersicht über die Themen, mit welchen ich mit in meinem Blog auseinander setze. 
Durch Klicken auf den Button gelangen Sie direkt zum Blog.
Haben Sie Wünsche oder Anregungen hinsichtlich bestimmter Themen, so können Sie mich gerne mit Ihrem Themen-Wunsch kontaktieren. Unter Umständen werde ich dieses Thema in meinem Blog vorstellen.

Imagination

Definition, Wirkung und Anwendung

Imagination und Psychodrama

Trauma

Definition, Symptome und Neurologie

Trauma und Psychodrama

Imagination

Dieser Text behandelt die Fähigkeit von uns Menschen zur "Imagination. Nachfolgend werden Definition sowie die Wirkung näher beschrieben.
Die Psychotherapie, speziell meine Fachrichtung, das Psychodrama, bedient sich vielfach dieser Eigenschaft des Menschen im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung. Im Rahmen meiner Ausbildung widmete ich bereits eine schriftliche Arbeit diesem Thema mit dem Titel "It´s in your imagination - Imagination im Psychodrama (2022).

Was ist nun Imagination?
Unter Imagination versteht man die Fähigkeit eines Menschen, sich etwas auszudenken oder auszumalen. Synonyme dafür sind Fantasie, Einbildungskraft oder auch bildhaftes Denken beschreiben diese Kompetenz (Dudenreaktion 2015: siehe S. 481, 912)
Bereits Schamanen wussten um die Wirkung der Imagination und bedienten sich dieser als eine Form der Heilung. Somit ist das Anwenden der Vorstellungskraft eine der ältesten Heilungsformen der Menschheit (Reddemann et al, Imagination als heilsame Kraft, Ressourcen und Mitgefühl in der Behandlung von Traumafolgen, 2019: siehe S. 15)

Wie wirkt nun Imagination?

Die Vorstellungskraft wirkt als eine Art Wundermittel im Gehirn, welche auch nachweislich Spuren dort hinterlässt. Stellt sich ein Mensch also etwas in Gedanken vor, so wird dies tatsächlich so empfunden, als sei das fantasierte in der Realität wirklich passiert. Basierend auf dieser Tatsache ist es also möglich, das Übungen, welche die Vorstellungskraft des Menschen ansprechen und anregen, als hilfreich erlebt werden (Reddemann&Dehner-Rau, Trauma heilen, ein Übungsbuch für Körper und Seele, 2012: siehe S. 265).

Imagination und Psychodrama
Wie verwendet nun das Psychodrama dieses bildhafte Denken?
Nun, vorab sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Fähigkeit in Bildern zu denken sich sogar noch bevor wir die Sprache erlernen entwickelt und sie bleibt unser ganzes Leben lang erhalten. Erinnerungen werden in Form von bildhaften Szenen im Gedächtnis abgespeichert, ebenso wie unsere Eindrücke und Gefühle im Zusammenhang mit diesen Erlebnissen. Neben diesen Szenen werden auch Gerüche und Töne in unserem Gehirn abgespeichert, welche in weiterer Folge mit bestimmten Erlebnissen assoziiert werden können. 
Das Psychodrama schafft nun, basierend auf diesem Wissen, einen Ort, an welchem sich die Realität mit der Vorstellungskraft verbindet und diese gemeinsam eine Einheit bilden (Pruckner et al, Psychodrama - Ein Handbuch, 2004: siehe S. 244).

Das Psychodrama kennt zahlreiche Übungen, welche die Imagination des Menschen ansprechen, voraussetzen und anregen. Es finden sich Übungen, welche speziell die Ressourcen ansprechen und stärken sollen, wieder andere Techniken sind auf die Selbstwirksamkeit der Person gerichtet oder dienen der Stabilisation nach unangenehmen Erfahrungen wie einem Trauma oder in belastenden Situationen. 
Es gibt Übungen, die vor allem für die Stärkung des Selbstvertrauens unterstützend sind und sich speziell an die uns inne wohnenden Urbotschaften richten, diese eventuell verändernd, ausbauen oder anpassen.
Die Imagination stellt selbst bei der Bearbeitung bzw. Verarbeitung von schwierigen und belastenden Szenen und Situationen ein wesentliches Element dar und kann auch als Instrument verwendet werden, um Dinge in erster Linie überhaupt erst sichtbar und erfassbar zu machen, diese also erst einmal entsprechend benennen zu können.
Auch bei Entscheidungsfragen kann mit Hilfe von Imaginations-Übungen wieder mehr Klarheit geschaffen werden. 
Die eine oder andere Übung bezieht sich auch auf den physischen Körper, bezieht sich also auf die Verbindung zwischen Körper und Geist bzw. Seele und stärkt diese beiden Teile als Einheit. 

Imagination ist also ein sehr wesentlicher Teil der Psychotherapie, in welchem sich enorm viel Potential finden lässt. 
Jeder Mensch ist individuell, deshalb ist es auch äußerst wichtig, die Übungen an die eigenen Bedürfnisse und Wünsche entsprechend anzupassen, denn nur so können diese auch in ihr volles Wirkungspotential zur Gänze entfalten. 

Im Rahmen einer Psychodrama-Psychotherapie können gemeinsam Übungen gefunden und zugeschnitten werden. Das Ausprobieren im geschützten Rahmen, in der therapeutischen Einheit, soll dabei Schutz und Sicherheit geben und das Erlernen ermöglichen, damit das Übung dann zu Hause, oder in anderen Situationen außerhalb der Therapie gelingen kann. 
Speziell bei Übungen, welche sich mit belastenden Situationen oder Gefühlen auseinander setzen, sollte unbedingt (professionelle) Unterstützung von außen herangezogen werden, damit ein gutes und hilfreiches Be- und Verarbeiten hier wirklich ermöglicht werden kann.

Trauma

Was bedeutet der Begriff "Trauma"?
Wenn von einem Trauma gesprochen wird, dann handelt es sich um eine Erfahrung extremer Hilflosigkeit und Verlust. Die Auswirkungen treten dabei auch immer in einer körperlichen Symptomatik auf bzw. ziehen diese mit sich. Die bisher erlernten Strategien der Abwehr und Problemlösung versagen. Das Selbstvertrauen leidet, genauso wie das Urvertrauen. Die Hoffnung, dass alles gut wird, das alles besser wird, kann unter Umständen gar nicht mehr wahrgenommen werden. (Pruckner et al 2004, Psychodrama - Ein Handbuch: siehe S. 349)

Symptome eines Traumas?
Vorweg möchte ich in diesem Zusammenhang den Begriff "PTBS" an dieser Stelle näher erläutern. Darunter versteht man eine "posttraumatische Belastungsstörung", die sich nach einem traumatischen Erlebnis manifestieren kann. 

Wesentliche Symptome einer PTBS können sein:

- flash backs = angetriggert durch ein Erlebnis im Hier und Jetzt (das können Geräusche oder Gerüche sein, diverse Dinge, die eine Erinnerung an dieses Erlebnis auslösen) kann die traumatische Situation erneut durchlebt werden,

- Bilder/Szenen, die zwangsartig auftreten,

- Schlafstörungen, (wiederkehrende) Alpträume,

- Rückzug aus dem sozialen Umfeld, 

- Rückzug aus räumlichen Verbindung ( z.B. öffentliche Verkehrsmittel werden gemieden, bestimmte Plätze, ... alles, was in Verbindung mit dem Erlebnis stehen könnte),

- es können Phänomene der Depersonalisation auftreten.
Das bedeutet, die betroffene Person erlebt sich als in 2 Teilen aufgeteilt, ein Teil dieses traumatisches Erlebnisses kann dabei vergessen werden.

- das kann bis hin zur Dissoziation gehen. 
Das bedeutet, dass die Person aus sich selbst heraus tritt und das traumatische Erlebnis von außen betrachtet. 

- "Hyperarousal" Symptome können auftreten. 
Das bedeutet, der Körper ist sozusagen in einer Alarmbereitschaft was die Wahrnehmung als auch die Organe betrifft. Die Flucht- und Kampfreflexe werden aktiviert, die eigenen Erstarrung verhindert allerdings eine Umsetzung in sinnvoll, ausgeführte Handlungen.
Dies kann sich nun in Form von Nervosität, Zittern, Schlaflosigkeit bis hin zu Erschöpfungszuständen und einem geschwächten Immunsystem auswirken. 

- Häufig kann auch Verwirrung entstehen, da es zu einer (unbewussten) Identifizierung mit dem Täter kommt, was eine zusätzliche Belastung darstellen kann. Dieser Punkt kommt vor allem dann zum Tragen, wenn der Täter aus dem näheren (familiärem) Umfeld stammt
(Pruckner et al, Psychodrama - Ein Handbuch: siehe S. 348 - 351).

Was passiert neurologisch gesehen?
Es wird angenommen, dass es zu einer Entkoppelung zwischen Gehirnregionen kommt. Dies tritt ein, weil die Verarbeitungskapazität des Gehirns extrem überlastet ist. Es kommt zu einer Unterbrechung des Austausches zwischen wichtigen Systemen, in diesem Fall zwischen dem limbischen System, der Amygdala und dem Neocortex. 
Die Kommunikation der linken Gehirnhälfte, welche zuständig ist für verbale Verarbeitungsprozesse, und der rechten Gehirnhälfte, die wiederum für bildhafte Prozesse verantwortlich ist, ist unterbrochen. Dies zeigt sich nun darin, dass Worte, Bilder und körperliche Sensationen nicht zueinander finden. 
In diesen Situationen kommt dem sogenannten instinktiven "Reptilienhirn" eine große Rolle zu. Dieses ist entwicklungsgeschichtlich relativ früh einzugliedern und entscheidet in Sekundenschnelle und relativ unabhängig, beim Trauma abgekoppelt, von den Denkfunktionen über die Reaktion auf lebensbedrohliche und lebenswichtige Reize. Hier kann es zu einer Fehlreaktion kommen, die Auswirkungen mit sich zieht. 
Traumatisierten Menschen können beeinträchtigt sein in ihrem spontanem Handeln, in ihrer Kreativität, die eigenen Bilder, Träume und Einfälle können für sie zur Qual werden (Pruckner et al, Psychodrama - Ein Handbuch: siehe S. 351).

Trauma und Psychodrama
Die Psychodrama-Psychotherapie kann für traumatisierte Menschen insofern hilfreich sein, da diese Methode die beiden oben beschriebenen Vorgänge dahingehend unterstützt, Worte und Sprache zu finden, zu benennen und mit Bildern zu kombinieren. Auch die Arbeit am eigenen Körpergefühl wird durch die Herstellung dieser Verbindung ermöglicht (Pruckner et al, Psychodrama - Ein Handbuch, siehe S. 351).

Psychodrama bietet in der Arbeit mit Trauma eine Möglichkeit, die eigene Spontanität und Kreativität wieder zu entdecken und zu aktivieren. 
Psychodrama unterstützt in der Rollenflexibilität und hilft dabei, dass Rollenerweiterung gelingt.
Psychodrama bietet eine Möglichkeit der Be- und Verarbeitung des Erlebnisses in Form der psychodramatischen Rekonstruktion mit anschließender Integration.

An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass Trauma-Arbeit stets Geduld und Sensibilität erfordert, von Seiten der betroffenen Person, als auch aus therapeutischer Sicht. 
Die Bearbeitung eines Traumas sollte stets mit einer dafür qualifizierten Person erfolgen und auf Basis einer vertrauensvollen, therapeutischen Beziehung stattfinden.

Der primäre Fokus in diesem therapeutischen Prozess liegt dabei auf die "Stabilisation" gerichtet. Erst wenn das gelungen ist bzw. gelingt, kann an eine mögliche "Traumaexposition" stattfinden.
Hier gilt: ob und wann eine Traumaexposition durchgeführt wird, ist absolut individuell und richtet sich nach den Bedürfnisse der betroffenen Person.

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